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27. bis 28. Kalenderwoche 2025

Datum: 26.06.2025

Kurzbeschreibung: 

- Darstellung laut Anklagevorwurf -

Verdacht der versuchten besonders schweren räuberischen Erpressung u.a.

Strafkammer 5

5 KLs 4030 Js 38157/24

Verfahren gegen

Christine M., geb. 1989

Verteidiger: Rechtsanwalt Fleck, Mannheim

Prozessauftakt: Montag, 30. Juni 2025, 09.00 Uhr  

(Fortsetzungstermine: 22., 24. und 28. Juli 2025, jeweils 09.00 Uhr)

Die Angeklagte, die sich derzeit in Untersuchungshaft befindet, soll am 31.12.2024 gegen 02.30 Uhr am Hauptbahnhof in Mannheim in ein Taxi eingestiegen sein und den Fahrer gebeten haben, sie zum Marktplatz zu bringen. Dort angekommen soll sie von ihrem Sitzplatz auf der Rückbank dem Fahrer von hinten die Nadel einer Spritze an den Hals gehalten und ihn zur Herausgabe von Bargeld aufgefordert haben. Dem Geschädigten sei es jedoch gelungen, die Hand der Angeklagten wegzuschlagen, aus dem Auto zu steigen und im Hilfe zu rufen.

Nachdem der Geschädigte das Taxi verlassen habe, soll die Angeklagte das Taxi nach Wertgegenständen durchsucht, dabei die beiden Smartphones des Geschädigten im Wert von ca. EURO 250 gefunden und an sich genommen haben. Anschließend soll sie ebenfalls das Taxi verlassen und den Geschädigten, der die Wegnahme der Smartphones beobachtet und sich ihr in den Weg gestellt habe, angegriffen haben, um sich im Besitz des Diebesgutes zu erhalten. Auf diese Weise sei es der Angeklagten nach einem kurzen Gerangel gelungen zu fliehen. Wenige Minuten später sei sie jedoch in einem nahegelegenen Parkhaus durch zwischenzeitlich eingetroffene Polizeibeamte festgenommen worden.

Verdacht der schweren Zwangsprostitution in mehreren Fällen u.a.

Strafkammer 4

4 KLs 811 Js 30894/23

Verfahren gegen

1. Jörg W., geb. 1987  

    Verteidiger: Rechtsanwalt Hinney, Mannheim

    Verteidiger: Rechtsanwalt Rahimi Azar, Mannheim

2. Thi N., geb. 1986

    Verteidiger: Rechtsanwalt Schäfer, Berlin

    Verteidiger: Rechtsanwalt Fiedler, Berlin

3. Dierk Z., geb. 1978

    Verteidiger: Rechtsanwalt Allgeier, Mannheim

    Verteidigerin: Rechtsanwältin Berg, Mannheim

4. Heiko C., geb. 1985

    Verteidiger: Rechtsanwalt Kettler, Mannheim

    Verteidigerin: Rechtsanwältin Mohne, Mannheim

Prozessauftakt: Freitag, 04. Juli 2025, 09.00 Uhr  

(Fortsetzungstermine: 14., 21., 30. Juli, 06., 27., 28. August, 17., 25. September, 09., 16., 21., 22., 28., 29. Oktober, 12., 19., 20., 26. und 27. November 2025, jeweils ab 09.00 Uhr)

Der Angeklagten Thi N., die sich in Untersuchungshaft befindet, wird zur Last gelegt, gemeinsam mit weiteren Mittätern im Jahr 2023 zwei Frauen aus Vietnam illegal nach Deutschland eingeschleust zu haben, indem sie für die Frauen unter der Vorgabe einer angeblich in Ungarn beabsichtigten Arbeitsaufnahme ein entsprechendes Visum für Ungarn erlangt und damit deren Einreise nach Ungarn ermöglicht haben. Anschließend sollen die beiden Frauen nach Deutschland verbracht worden sein, wo sie schließlich der Prostitution nachgegangen seien. Für diese „Leistungen“ sollen die beiden Frauen die Zahlung von rund 15.000 US-Dollar versprochen haben; die Angeklagte Thi N. soll die Zahlungen an die Schleuser vorgenommen und mit den späteren Einkünften der Frauen aus der Prostitution verrechnet haben.

Des Weiteren soll die Angeklagte Thi N. gemeinsam mit den Angeklagten Jörg W. und Dierk Z. ab Mitte des Jahres 2022 in 7 Fällen vietnamesische Staatsangehörige, die durch die Angeklagte Thi N. nach Deutschland gelockt worden seien, dazu gebracht haben, der Prostitution nachzugehen, wobei sie deren illegalen Aufenthaltsstatus, ihre u.a. durch die Schleusung entstandene, finanziell angespannte Lage, ihre fehlenden Kenntnisse der hiesigen Sprache und Kultur haben ausnutzen wollen, um die Geschädigten in eine entsprechende Abhängigkeit von ihnen zu bringen. Der Angeklagten Thi N. sei dabei die Aufgabe zugekommen, für die Einreise bzw. Anwerbung der Frauen zu sorgen; zudem soll sie die Prostitutionsausübung der Frauen vollständig organisiert haben. Der Angeklagte Jörg W. soll u.a. für die Anmietung entsprechender Wohnungen bzw. Fahrzeuge zum Transport der Geschädigten, aber auch für die Aufgabe von Anzeigen auf entsprechenden Vermittlungsportalen zuständig gewesen sein. In den Verantwortungsbereich des Angeklagten Dierk Z. sollen vor allem weitere logistische Aufgaben, wie der Transport der Geschädigten aber auch die Besorgung von Verbrauchsmaterialien gefallen sein. Von den durch die Prostitution erzielten Einnahmen sollen die Angeklagten 50 % einbehalten haben. Die restlichen 50 % sollen bei den Geschädigten verblieben sein, die davon jedoch u.a. die Kosten für den Transport durch den Angeklagten Dierk Z. zu bestreiten gehabt hätten. Die Prostitutionsausübung soll in eigens zu diesem Zweck angemieteten Wohnungen u.a. in Mannheim, Stuttgart, Heilbronn, Ulm, Frankfurt etc. erfolgt sein.

Des Weiteren wird den Angeklagten Jörg W. und Heiko C. zur Last gelegt, Anfang September 2024 den Plan gefasst zu haben, eine Prostituierte in Karlsruhe an ihrer Arbeitsstätte zu überfallen, um dieser gewaltsam ihren aus der Prostitutionsausübung erzielten Gewinn - die Angeklagten sollen mit einem Betrag von mehr als EURO 10.000 gerechnet haben - zu entwenden.

Die Angeklagten Thi N. bzw. Dierk Z. sollen die beiden Angeklagten in ihrem Vorhaben unterstützt und diesen u.a. Ratschläge zur Durchführung des Vorhabens erteilt haben.

In Ausführung ihres Vorhabens sollen die Angeklagten Jörg W. und Heiko C. am Nachmittag des 05.09.2024, nachdem der Angeklagte Jörg W. zuvor einen Termin bei der Geschädigten vereinbart habe, ein Haus in Karlsruhe betreten, Sturmhauben aufgesetzt und sich zu der Wohnung der Geschädigten begeben haben. Die beiden Angeklagten seien durch die in der Wohnung wartenden Beamten eines Mobilen Einsatzkommandos festgenommen worden.   

Verdacht des Totschlags bzw. der versuchten Strafvereitelung u.a.

Strafkammer 1 - Schwurgericht

1 Ks 3000 Js 30321/24

Verfahren gegen

1. Jessica K.-G., geb. 1987

    Verteidiger: Rechtsanwalt Sobotta, Mannheim

    Verteidiger: Rechtsanwalt Schiffer, Heidelberg

2. Haci A., geb. 1988

    Verteidiger: Rechtsanwalt Middendorf, Heilbronn

    Verteidigerin: Rechtsanwältin Korkmaz, Mannheim 

    Verteidiger: Rechtsanwalt Reeb, Mannheim

Prozessauftakt: Donnerstag, 10. Juli 2025, 09.00 Uhr  

(Fortsetzungstermine: 22. Juli, 12., 14., 22. August, 08., 11., 16., 19. u. 23. September 2025, jeweils ab 09.00 Uhr)

Die Angeklagte Jessica K.-G., die sich in Untersuchungshaft befindet, soll als Mieterin einer in Mannheim gelegenen Wohnung die Geschädigte im Jahr 2024 als Mitbewohnerin aufgenommen und sie in der Folgezeit zunehmend demütigend und beleidigend behandelt haben. Am späten Abend des 12.10.2024 oder am frühen Morgen des Folgetages soll die Angeklagte in der Wohnung möglicherweise im Rahmen eines Streites ohne rechtfertigenden Grund der Geschädigten mit einer Metallvase auf den Kopf geschlagen und anschließend auf die am Boden liegende Geschädigten eingetreten haben oder sogar auf diese gesprungen sein. Aufgrund der Gewalthandlungen sei es zu ausgedehnten Rippenserienfrakturen gekommen, die wiederum zu inneren Blutungen geführt hätten, an denen die Geschädigte verstorben sei. Die Angeklagte soll deren Tod zumindest billigend in Kauf genommen haben.

Nach dem Tod der Geschädigten soll die Angeklagte den Angeklagten Haci A., der sich ebenfalls in Untersuchungshaft befindet und mit dem sie damals eine Beziehung geführt habe, angerufen und um Hilfe gebeten haben. Dieser sei anschließend zu ihr gefahren und habe ihr bei der Reinigung der Wohnung sowie dem Fortschaffen der Leiche, die nahe der Pferderennbahn in Mannheim-Seckenheim abgelegt worden sei, geholfen. Durch seine Unterstützung habe er eine Bestrafung der Angeklagten verhindern wollen.

Dr. Joachim Bock

- Pressesprecher und Vorsitzender Richter am LG -