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18. und 19. Kalenderwoche 2023 (1. Nachtrag)

Datum: 08.05.2023

Kurzbeschreibung: 

- Darstellung laut Anklagevorwurf -

 Verdacht der schweren räuberischen Erpressung u.a.

 Strafkammer 7 – Große Jugendkammer

7 KLs 715 Js 31383/22

 Verfahren gegen

 1. Marvin T., geb. 1997

    Verteidiger: Rechtsanwalt Rigbers, Mannheim

 2. Nico H., geb. 2004

    Verteidiger: Rechtsanwalt Allgeier, Mannheim

 3. Marvin D., geb. 2006

    Verteidiger: Rechtsanwältin Herrmann, Mannheim

 Prozessauftakt: Dienstag, 09. Mai 2023, 09.00 Uhr  

(Fortsetzungstermine: 12. und 31. Mai 2023, 01., 13. sowie 20. Juni 2023, jeweils 09.00 Uhr)

 Der Angeklagte Nico H., der sich in Untersuchungshaft befindet, soll mit einer gesondert verfolgten Mittäterin in den frühen Morgenstunden des 19.03.2022 in Mannheim drei Männer aufgefordert haben, die von ihnen mitgeführte Musikbox herauszugeben, wobei Nico H. eine zerbrochene Bierflasche in der Hand gehalten habe. Einer der Männer habe die Musikbox aus Angst vor dem Angeklagten herausgegeben, der in der Folge von den drei Männern unter Vorhalt der abgebrochenen Bierflasche Bargeld gefordert habe, woraufhin einer der Männer 35 € an den Angeklagten ausgehändigt habe. Die Musikbox hätten der Angeklagte und seine Mittäterin daraufhin an die Männer zurückgegeben.

 Ende Juli 2022 sollen die sich ebenfalls in Untersuchungshaft befindlichen Angeklagten Marvin T. und Marvin D. sowie der Angeklagte Nico H. bei einer Pizzeria mehrere Pizzen bestellt und den Pizzaboten bei seiner Ankunft aufgefordert haben, das von ihm mitgeführte Bargeld herauszugeben, wobei der Angeklagte Marvin D. den Pizzaboten mit einer Softair-Waffe bedroht habe. Dieser habe den Angeklagten Marvin T. und Marvin D. aus Angst daraufhin 150 € ausgehändigt. Anschließend seien die Angeklagten Marvin T., Nico H. und Marvin D. mit dem Bargeld und den Pizzen geflüchtet.

 Die Angeklagten Marvin T., Marvin D. und Nico H. sollen am frühen Abend des 15.08.2022 von einer gesondert verfolgten Frau in deren PKW zu einem Kaufhaus in Mannheim gefahren worden sein. Der Angeklagte Marvin T. soll sodann im Kaufhaus ein Getränk gekauft haben, um die Lage auszuspähen und sich danach wieder ins Fahrzeug begeben haben. Dort hätten die Angeklagten Marvin D. und Nico H. den Kassierer aufgefordert, ihnen den Inhalt der Kasse herauszugeben, wobei der Angeklagte Marvin D. den Kassierer mit einer Softair-Waffe bedroht habe. Nachdem der Kassierer dieser Aufforderung nicht nachgekommen, sondern auf die Angeklagten zugegangen sei, seien diese zu dem auf sie in einer Seitenstraße wartenden Fahrzeug geflüchtet.

 In der Nacht des 21.08.2022 sollen die Angeklagten Nico H. und Marvin D. sowie zwei gesondert verfolgte Mittäter in Mannheim in ein Taxi eingestiegen sein, um den Taxifahrer zu berauben. Als der Taxifahrer an der von den vier Angeklagten angegebenen Zieladresse angehalten habe, habe einer der Angeklagten eine Pistole hervorgezogen und den Taxifahrer aufgefordert, sein Geld herauszugeben. Der Mann habe aber erkannt, dass es sich bei der Pistole um eine Plastikwaffe gehandelt habe und nach dieser gegriffen, um die Wegnahme seiner Tageseinnahmen zu verhindern. Daraufhin hätten die vier Angeklagten dem Taxifahrer mehrere Schläge versetzt, wodurch er Prellungen an Nase und Hinterkopf erlitten habe. Da der Taxifahrer sich aber weiterhin geweigert habe, sein Bargeld auszuhändigen, seien die Angeklagten aus dem Taxi ausgestiegen. Als auch der Taxifahrer aus dem Taxi ausgestiegen sei, habe der Angeklagte Marvin D. ihn mit einem Messer bedroht. Der Taxifahrer habe daraufhin angekündigt, die Polizei zu rufen, weshalb die vier Täter geflüchtet seien.

 In der Nacht des 04.02.2023 sollen der Angeklagte Marvin D. und zwei gesondert verfolgte Mittäter am Bahnhof Mannheim Friedrichsfeld-Süd versucht haben, mehrere abgeschlossene Fahrräder zu entwenden, was ihnen nicht gelungen sei, weil sie von der durch einen Anwohner herbeigerufenen Polizei angetroffen worden seien.

 Die Angeklagten Nico H. und Marvin D. sollen zu den jeweiligen Tatzeiten Jugendliche im Sinne des JGG gewesen sein.

 Dr. Susanne Lösch

- Stellvertretende Pressesprecherin und RinLG -

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